... der Andere

Her­mann Stau­pe schmun­zel­te. Echos fas­zi­nier­ten ihn schon immer. Die Stim­men, die in sei­nen Ohren wie­der­hall­ten, waren ihm mal mehr, mal weni­ger ver­traut. Doch was sie zu sagen hat­ten, soll­ten ihm hel­fen, es zu fin­den... oder? ... Naja, jeden­falls war er offen­bar nicht allein auf sei­ner Suche. Das ist doch mal ein tröst­li­cher Gedanke!

SUSE

(...und der Klischeekiller)

Lie­ber Hermann,

du triffst mal wie­der den But­ler mit dem Ten­nis­schlä­ger im Musik­zim­mer am Hinterkopf!

Ich per­sön­lich kann beson­ders Kri­mis aus dem hei­mi­schen Fern­se­hen ziem­lich genau aus die­sem Grund nicht lei­den. Hei­mi­sches Fern­se­hen im Bereich Unter­hal­tung all­ge­mein fin­de ich schwer zu ertra­gen. Gefühlt war da mal jemand der Mei­nung dass das Prin­zip Lin­den­stra­ße auch ganz wun­der­bar zu sämt­li­chen ande­ren For­ma­ten passt. Weil: Ober­fläch­lich­keit und simp­le Ant­wor­ten haben schon immer geholfen.

Und statt mit Kri­tik zu arbei­ten oder die Kom­fort­zo­ne zu ver­las­sen, heißt es nur ‚wir sind aber immer noch inhalt­lich wert­vol­ler als das Pri­vat­fern­se­hen’! (Wer ent­schei­det das eigent­lich?) Mir ist so als wäre die Aus­sa­ge auch schon ewig alt.

Poli­ti­sche Kor­rekt­heit ist sicher wich­tig, aber manch­mal fra­ge ich mich ob es nicht bes­ser wäre sie ein­fach mal weg­zu­las­sen. Beson­ders wo sie gefühlt über­all immer lau­ter und aggres­si­ver wird – ob jetzt mit oder ohne Grund, dafür meist vor­ge­scho­ben. Haupt­sa­che man kann Dampf ablassen.

War­um ver­sucht man nicht ein­fach mal im ers­ten Moment ohne Bewer­tung aus­zu­kom­men? Ist es über­haupt (noch) nötig Alles und Jeden sofort zu defi­nie­ren und in sei­nem Ord­ner unter ‚XY_definiert’ abzu­le­gen? Ver­ständ­nis kommt eh meist erst zum Schluss (wie bei einem guten Kri­mi). Kann man nicht ein­fach.. erst mal.. die Klap­pe hal­ten und zuschau­en oder sogar.. zuhören?

Ich weiß, ich weiß. ZUHÖREN. Schwie­rig. Wo sofort mit dem Fin­ger zei­gen und schrei­en so viel Spaß machen.

‚DRECK AM STECKEN, DRECK AM STECKEN!’ – höre ich die Piep­se­stim­me in mei­nem Öhr. Wundervoll!

JOOST

(...und der Klischeekiller)

Mein lie­ber Her­mann, jetzt segelst du aber haar­scharf an einer mes­ser­schar­fen Kan­te vor­bei. Dass Kri­mis Kli­schees bedie­nen, ist klar, denn schließ­lich han­delt es sich um Mas­sen­wa­re für ein Mas­sen­pu­bli­kum. Des­halb die öffent­lich-recht­li­chen Sen­der der­ma­ßen in die „Däm­lich-Ecke” zu stel­len, ist unver­schämt und poli­tisch gefähr­lich. Woher willst du denn noch halb­wegs kor­rek­te, neu­tra­le Infor­ma­tio­nen bekom­men? Aus der BILD? RTL, SAT1? Gut für dich, dass du noch einen klei­nen zwei­ten Teil hin­ter­her gescho­ben hast. Der rela­ti­viert dann doch eini­ges. Viel­leicht hast du gemerkt, dass du über’s Ziel hin­aus­ge­schos­sen bist.

„SCHWANENHALS”

(...und der Klischeekiller)

Mit jedem Wort wuchst mein Unbe­ha­gen an die­sem Text. So war mir Herr Stau­pe noch nicht begeg­net, so kann­te ich ihn nicht. Mit ande­ren Wor­ten: ich bin voll in die Fal­le gerannt. Gegen Ende des Kli­schee­kil­lers wur­de aus mei­nem Unbe­ha­gen an dem Text ein Unbe­ha­gen an mir und an mei­ner Vor­schnel­lig­keit. Har­te Kost für Selbst­kri­ti­ker und noch mehr für die, die es nicht sind. Die „Alter­na­ti­ve” war für die ers­te Grup­pe über­flüs­sig. Für die zwei­te Grup­pe lei­der der gan­ze Text. 

Die wer­den es nie kapieren

VIOLA

(...und der Klischeekiller)

Tat­säch­lich fand ich es nicht sehr pro­vo­kant, son­dern eher amü­sie­rend, da ich als Kri­mi­lieb­ha­be­rin auch schon die immer glei­chen Figuren/Stereotype bemerkt habe. Das weib­li­che Äqui­va­lent des männ­li­chen alko­hol­ab­hän­gi­gen Kom­mis­sa­ren ist übri­gens die allein­ste­hen­de Kom­mis­sa­rin, die ihr Kind ver­lo­ren hat (und es nun in Flash­backs immer wie­der sieht).

Beson­ders muss­te ich auch bei der Stel­le mit der poli­ti­schen Inkor­rekt­heit lachen, weil inzwi­schen alle so sen­si­bi­li­siert sind, bloß poli­tisch kor­rekt zu spre­chen, dass man eigent­lich nur noch ins Fett­näpf­chen tre­ten kann. Teil­wei­se wird man schon fast absicht­lich falsch ver­stan­den, damit irgend­wel­che „Gen­der Stu­dies” – Student:innen (ein Kli­schee?) einem Ras­sis­mus, Sexis­mus oder gleich bei­des vor­wer­fen können.

All­ge­mein fin­de ich nicht das Schub­la­den-Den­ken an sich pro­ble­ma­tisch, son­dern den Fakt, dass man sich oft nicht dar­über bewusst ist. Ich glau­be sogar, dass es total natür­lich ist, das Gesche­he­ne und die Per­so­nen um sich her­um ein­zu­ord­nen. Wich­tig ist wie gesagt nur, sich dar­über im Kla­ren zu wer­den, was man tut, wenn man Men­schen auf­grund ihres Aus­se­hens, ihrer Reli­gi­on, ihrer Her­kunft, etc. in eine Ecke drängt. Viel­leicht bräuch­ten wir also „offe­ne” oder „fle­xi­ble Schubladen”?

Ein wei­te­res The­ma was mir hier­zu ein­fällt ist die zuneh­men­de Indi­vi­dua­li­sie­rung. In den letz­ten Jah­ren habe ich beob­ach­tet, dass (zumin­dest in Deutsch­land) alle immer mehr Wert dar­auf legen, indi­vi­du­ell zu sein. Das klingt natür­lich in einem ers­ten Schritt erst ein­mal gut (#sei­du­selbst #Authen­ti­zi­tät). Aller­dings nimmt das Bestehen dar­auf, anders zu sein, gera­de komi­sche Züge an und irgend­wann ist jeder „so indi­vi­du­ell”, dass wie­der alle gleich wer­den. Zudem spal­tet es auch eine Gesell­schaft, wenn sich alle durch ihre Anders­ar­tig­keit abgren­zen. Viel­leicht wäre da ein biss­chen weni­ger „Ich” und ein biss­chen mehr „Wir” ganz heil­sam..? (Vgl. Chi­na, aber bit­te ohne die gan­ze Über­wa­chung und das Social-Credit-System)

Kann man Kli­schees auf­lö­sen? (Und wenn ja, wie?) Oder wer­den alte Kli­schees höchs­tens durch neue ersetzt? Und sind Kli­schees nicht viel­leicht auch hilf­reich in einer Welt, in der alles so kom­plex und viel­schich­tig ist, dass eini­ge Men­schen „ein­fach kapi­tu­lie­ren” und zu „quer”-Denkern wer­den, weil es leich­ter ist zu glau­ben, dass Schlan­gen­men­schen die Welt mani­pu­lie­ren, als dass es zwi­schen schwarz und weiß noch tau­send Grau­tö­ne gibt?

UWE

(...und der Klischeekiller)

Ich fin­de es sehr tref­fend.  Fra­ge mich aber auch, wie vie­le es ver­ste­hen und wie vie­le es missverstehen.

JUDITH

(...„Yol­handa Jacobs­sen“ und der Ureghano)

Nee, Her­mann, nicht mit mir! Wich­tig ist doch nicht die, nach denen du fragst, son­dern die, nach denen du nicht fragst. Ich ken­ne dich, du Schla­wi­ner! Also: der Bun­des­prä­si­dent, der weder ein noch aus weiß, ver­kör­pert die staat­li­chen Stel­len und ihr Ver­sa­gen in der Covid-Kri­se. Die drei Zeit­ebe­nen ste­hen für die star­re Impf­rei­hen­fol­ge. Kein Wun­der, dass du das nicht ver­stehst. Der Rest ist nicht wich­tig, son­dern nur schmu­ckes Bei­werk zur arg­lis­ti­gen Täuschung.

GORDON

(...„Yol­handa Jacobs­sen“ und der Ureghano)

Die bei­den sind zwei der drei Zeit­ebe­nen und wir wahr­schein­lich die drit­te. Aber ich bin nicht sicher, wer wel­che ist. Natür­lich kann auch alles ganz anders sein. Oder so ähnlich.

BEA

(...„Yol­handa Jacobs­sen“ und der Ureghano)

Die Anfüh­rungs­zei­chen deu­ten stark dar­auf hin, dass es sich bei „Yol­handa Jacobs­sen“ um ein Musik- oder Thea­ter­stück, ein Buch oder eine Oper oder ähn­li­ches han­delt, ver­mut­lich mit einer Hand­lung auf drei Zeit­ebe­nen. Wahr­schein­lich spielt der Uregha­no die Haupt­rol­le. Und ähn­lich wie Her­mann hat der Bun­des­prä­si­dent nichts begrif­fen. Es könn­te sein, dass die­ses Stau­Stü die Kul­tur­fer­ne des poli­ti­schen Estab­lish­ments auf­greift, oder des­sen Unfä­hig­keit, kom­ple­xe Sach­ver­hal­te zu verstehen.

DER HINKENDE

(...„Yol­handa Jacobs­sen“ und der Ureghano)

Mir geht wie Her­mann. Ich hab den Kram nicht verstanden.

ERIC

(...„Yol­handa Jacobs­sen“ und der Ureghano)

Uregha­no ist der Name eines meh­re­re Hun­dert Jah­re alten azte­kisch-bas­ki­schen Frei­heits­kämp­fers, bezie­hungs­wei­se sei­nes Geis­tes, denn nur ein Geist kommt an der Secu­ri­ty des Bun­des­prä­si­den­ten vor­bei. Und „Yol­handa Jacobs­sen“ ist der Titel eines lei­der nur noch in Rudi­men­ten auf­ge­fun­de­nen Manu­skripts des nor­we­gi­schen Hei­mat­schrift­stel­lers Knut Knud­der­sen, der ja bekannt­lich das gro­ße Vor­bild von Her­mann (sic!) Löns war.

UTA

(...„Yol­handa Jacobs­sen“ und der Ureghano)

„Der Uregha­no ist die Pan­de­mie – rennt alles um, und Yol­handa Jacobs­sen ist Jens Spahn – völ­lig wirr.“

ROLAND

(...„Yol­handa Jacobs­sen“ und der Ureghano)

Lie­ber Hermann,

wer auch immer „sie” ist, lässt sie mir doch die­sen Aus­weg: Ich erken­ne mei­ne eige­nen Gren­zen und gebe zu, dass ich plan- und rat­los im Nebel ste­he. Und ich blei­be locker und über­las­se in die­sem Fall gern den Ande­ren des Rät­sels Lösung.

THOMAS

(...„Yol­handa Jacobs­sen“ und der Ureghano)

Lie­ber Herr­mann

Mir ist auch der Uregha­no begeg­net. Ich mei­ne Von der Laut­spra­che im „Platt“ betrach­tet. Ure – gha – no: „Uhren gehen nicht“ . Ja und das führt zu der Fra­ge: Was bedeu­tet Zeit, wenn ich sie nicht mes­sen kann. Sie exis­tiert, aber nur das „Jetzt“ ist dann klar, nicht mehr das „war“ und erst recht nicht das „wäre“. Zeit ver­rinnt und lässt sich nicht fest­hal­ten, nur unse­re Erin­ne­run­gen blei­ben und die sind manch­mal ver­fälscht (rosa Bril­le). Es ist schon merk­wür­dig, auf wel­che Gedan­ken man kommt, wenn einem „Uregha­no“ im Ohr klingt.

FRANK N. STEIN

Sehr geehr­ter Herr Staupe,

im Rah­men mei­ner aktu­el­len Recher­chen bin ich einem neu­er­li­chen Kom­plott nachgegangen.

Und...er...ist unge­heu­er­lich!!!

Erin­nern Sie sich an die­sen omi­nö­sen Sam­t­ag, den 22.06.1974 ? Eini­ge unschul­di­ge Ander­na­cher Jungs saßen in einer Frank­fur­ter Vor­stadt Knei­pe und erwar­te­ten einen kla­ren Sieg von 11 Freun­den rund um  Kai­ser Franz bei der WM in Deutsch­land. Heu­te kaum zu glau­ben, dass ein gewis­ser Jür­gen Spar­was­ser den stram­men west­deut­schen Jungs den Sieg stahl.

Jetzt 46 Jah­re spä­ter am 17.11.2020 ein Deja­vue oder bes­ser gesagt ein erneu­ter Diebstahl.

Ich weiß, Hr. Stau­pe in Mathe waren Sie nie der Bes­te. Am bit­te rech­nen Sie. 22 + 6 ergibt 28. Und klin­gelt es ?...Jawoll, auch 17 + 11 ergibt ....28!

Zufall ? Nein, nein und aber­mals nein.
Ein rie­si­ger Kom­plott der Staatssicherheit.

Ein geschick­ter Schach­zug: Zu erwar­ten­de 40.000 Zuschau­er und mög­li­che Zeu­gen wur­den durch eine insze­nier­te Pan­de­mie aus­ge­sperrt. Die Schieds­rich­ter wur­den besto­chen, die Bil­der gefälscht.

Mei­ne Fak­ten erge­ben: Jogi Löw ist der Sieger!

In die­sem Sin­ne Herr Stau­pe. Blei­ben Sie gesund!

Ihr erge­be­ner
Frank N. Stein

ERIC

(...und die Geschich­te von Har­ry und Sally)

Boah, ist das gars­tig! Man könn­te dar­an zwei­feln, dass Her­mann die Men­schen liebt, so böse ist das. Abgrund­tief böse. Aber eben auch sau­gut. Ich weiß nicht, wenn von den bei­den ich mehr bemit­lei­de. Oder über wen ich mehr grin­se. Und dann ertap­pe ich mich dabei, dass Her­mann mich gera­de mani­pu­liert. Bemit­lei­de ich Loser oder grin­se ich über sie? Kei­ne schö­ne Selbsterkenntnis.

CHRISTIANE

(...und der Vokalklau)

Grss Klss, Hrmnn! O ea!
Oe ae, ea! Tll gmcht!

ROLAND

(...und der Vokal­klau)
(...und die Geschich­te von Har­ry und Sally)

Dr Vclkl st krz nd bndg nd f dn Pnkt. Har­ry und Sal­ly wirkt auf mich wie ein pral­les cine­as­ti­sches Dra­ma. Zwei lesens­wer­te Bei­trä­ge von Hermann.

Zum Vokal­klau fällt mir ein: Vor eini­gen Jah­ren habe ich mal eine (tat­säch­lich akzep­ta­ble) Cas­ting-Show gese­hen mit einem talen­tier­ten Kan­di­da­ten, der einen deut­schen Pop­song sang (aus­nahms­wei­se mal mit einem ver­ständ­li­chen Text). Einer der Coa­ches kri­ti­sier­te die Aus­spra­che als uncool und emp­fahl dem Talent, doch die End­sil­ben mehr zu ver­schlei­fen. Aus „Ich möch­te leben, um dir alles zu geben” (frei erfun­de­ne Zei­le, weil ich mich an den Text nicht erin­ne­re) wur­de dann: „Ich möch­te lebnnn, um dir alles gebnnn“. Der damals als „Dr. Ton“ titu­lier­te Juror ist heu­te übri­gens als Anhän­ger von Ver­schwö­rungs­theo­rien und Freund von Reichs­bür­gern bekannt. Aber das ist eine ande­re Geschich­te. Ich möch­te damit kei­nes­falls einen nicht vor­han­de­nen Zusam­men­hang konstruieren.

Zu Har­ry und Sal­ly: Ach ja, die Selbst­wahr­neh­mung. Sich ein biss­chen posi­ti­ver zu sehen als ande­re, kann immer­hin das Selbst­ver­trau­en stär­ken, sich ein biss­chen nega­ti­ver ein­zu­schät­zen, kann hin­ge­gen Ent­täu­schun­gen über die eige­nen Leis­tun­gen im Leben dämp­fen. Lei­der gibt es auch schlim­me Wahr­neh­mungs­stö­rung: auf der einen Sei­te etwa den Nar­ziss­mus (bes­tes Bei­spiel: Donald T.) oder den Dun­ning-Kru­ger-Effekt, der man­chen Voll­pfos­ten zum selbst­er­nann­ten Exper­ten macht, auf der ande­ren Sei­te die nicht vor­han­de­ne Wert­schät­zung des eige­nen Ichs bei man­chen Men­schen. Ich den­ke da zum Bei­spiel an Teen­ager, die einem bei­na­he ver­bre­che­risch von Wer­bung und bestimm­ten Influen­cern indu­zier­ten „Ide­al­bild” hin­ter­her hecheln und sich des­we­gen zu Tode hungern.

Über sei­ne Selbst­ein­schät­zung zu reflek­tie­ren, kann auch für uns Stau­peianer eine heil­sa­me Sache sein.

EIN VERÄNGSTIGTER FILM-FAN

(...und das Fes­ti­val der Spin­ner I‑III)

Lie­ber Hermann,

dei­ne Geschich­te vom Fes­ti­val der Spin­ner hat mir wirk­lich ein biss­chen Angst gemacht.

Was merk­wür­dig ist.. Für Gewöhn­lich kann man mich schon ten­den­zi­ell als furcht­los ein­ord­nen. Vor­sich­tig: Ja! Aber ängst­lich? Nein.

Was also ist da los?

Die Figu­ren an sich sind nicht gera­de Figu­ren die blan­ken Hor­ror... wobei ja schon Hor­ror aus­lö­sen, aber eben nicht die klas­si­sche Ich-gehe-nur-zufäl­lig-rück­wärts-Angst. Und Fes­ti­vals an sich laden ja dazu ein, sich unter­hal­ten zu las­sen. Neu­es zu hören.

Wenn man hier aber pro­be­wei­se hin­hört, erin­nert das Gehör­te eher an etwas, was man schon aus dem Trash-TV, Sci­ence Fic­tion oder Hol­ly­wood kennt. Und obwohl spo­ra­disch sogar Kame­ras im Spiel sind, ist der Rah­men sicher kein Film im Sin­ne des Wor­tes. Wobei eini­ge Figu­ren offen­bar ihren eige­nen Film spie­len. Schaut man eine Wei­le zu, erkennt man aber schnell dass es nicht um Unter­hal­tung geht. Oh nein.

Und da kommt tat­säch­lich die­se gewis­se Beklem­mung ins Spiel.

Denn: Rea­le (?) Per­so­nen wer­den auf ein­mal zu Figu­ren aus einem Film. Der Unter­schied zwi­schen (Sci­ence-) Fik­ti­on und Fak­ten wird irrele­vant. Bewei­se wer­den durch Mehr­heits­be­schluss erbracht. Ver­mu­ten, Schät­zen, Glau­ben, Wis­sen – alles gleich. Gro­ße Reden und eini­ge Weni­ge, die die Wahr­heit erkannt haben. Auf ein­mal ist alles klar und wahr. So ver­rückt sich das anhört: Ja! Es ist wirk­lich so!

*STIRNRUNZELN ...

Wie im Film eben. Man fra­ge sich nur: Warum?

Als ob das Leben abseits von Film (und Medi­en!) nicht span­nend genug wäre.

Mir jeden­falls genügt das.

Und bei Lan­ge­wei­le gibt’s immer noch genug gute DVDs.

ROLAND

(...und das Fes­ti­val der Spin­ner I‑III)

Lie­ber Hermann,

die­se Tri­lo­gie hat mich wirk­lich erschreckt. Wenn man die letz­ten Mona­te auf dem Mond ver­bracht hät­te, könn­te man glau­ben, es han­de­le sich um eine kru­de Dys­to­pie. Lei­der ist das alles real.

Die­se Men­schen leben in einer Par­al­lel­welt, in der Wahr­heit nicht durch die Rea­li­tät, son­dern durch ein Nar­ra­tiv bestimmt wird. Das kann so abstrus sein, dass sich jeder den­ken­de Mensch an den Kopf fast, aber durch stän­di­ge Wie­der­ho­lung und Ver­brei­tung ver­drängt es alle wider­le­gen­den Argumente.

Trump nutzt solch eine „sinn­stif­ten­de“ Erzäh­lung für sich aus, wenn er omi­nö­se Hin­wei­se auf den „deep sta­te” gibt und damit die QAnon-Anhän­ger befeu­ert. Zitat aus Welt-Online:

„Kürz­lich warn­te das FBI vor Grup­pen wie QAnon, sprach von einer Ter­ror­be­dro­hung. Nun lobt der US-Prä­si­dent die Ver­schwö­rungs­theo­re­ti­ker. Sie ver­eh­ren Donald Trump als Kämp­fer gegen eine mäch­ti­ge Eli­te aus Pädo­phi­len und Kannibalen.”

Die Anhän­ger von Ver­schwö­rungs­theo­rien ver­bar­ri­ka­die­ren sich in ihren Zir­keln und Inter­net­bla­sen gegen die Rea­li­tät. Kann man über­haupt noch mit denen reden? Höchs­tens in direk­ter Kon­fron­ta­ti­on, wo sie einem nicht aus­wei­chen kön­nen. Kann man sie über­zeu­gen? Sicher nicht.

Die intel­li­gen­te­ren unter ihnen set­zen eine sub­ti­le und glei­cher­ma­ßen hin­ter­häl­ti­ge rhe­to­ri­sche Waf­fe ein: die schein­bar unschul­di­ge Frage.

„Ich fra­ge mich” set­zen sie an, behaup­ten nichts und unter­stel­len doch in ihren Fra­gen schein­ba­re Tat­sa­chen. Das ist raf­fi­niert und ver­fängt auch bei Men­schen, die durch­aus ratio­nal den­ken. „Man wird ja wohl noch fra­gen dür­fen” hat das „Man wird ja wohl noch sagen dür­fen” der Pegi­da und ande­rer rech­ter Bewe­gun­gen abge­löst. Wir alle sind mit der Regel „Es gibt kei­ne dum­men Fra­gen, son­dern nur dum­me Ant­wor­ten” auf­ge­wach­sen. Wir haben gelernt, dass Fra­gen die mensch­li­che Schöp­fungs­kraft len­ken. Ohne klu­ge Fra­gen kei­ne neu­en Erkennt­nis­se, kein Fort­schritt. Eine ehr­li­che Fra­ge setzt aber vor­aus, dass der Fra­gen­de auch etwas wis­sen will. Die neu­en rhe­to­ri­schen Fra­gen der „Vor­den­ker” der hete­ro­ge­nen und mul­ti­mo­ti­vier­ten neu­en Pro­test­be­we­gung wol­len aber nichts klä­ren, sie wol­len ver­wir­ren, ver­un­si­chern, unter­stel­len. Lasst uns alle daher auf­pas­sen und wo immer wir kön­nen, die­se Fra­ger entlarven.

FRANK N. STEIN

(...und das Fes­ti­val der Spin­ner I‑III)

Sehr geehr­ter Herr Staupe,

mit Inter­es­se ver­fol­ge ich ihre Aus­füh­run­gen zum Fes­ti­val der Spin­ner. Ich bin erstaunt, dass sie die­se soge­nann­ten Anti Coro­na Demons­tra­tio­nen tat­säch­lich für real neh­men. Längst sind mir Infor­ma­tio­nen, deren Ursprung ich aus ver­ständ­li­chen Grün­den nicht preis­ge­ben kann, bekannt, dass die­se Events aus lan­ger Hand und von undurch­ti­gen dunk­len Mäch­ten insze­niert sind.

Dabei han­delt es sich bei den Teil­neh­men­den kei­nes­wegs um gedank­lich ver­irr­te Men­schen, son­dern um von uns Steu­ern­zah­lern finan­zier­te Schau­spie­ler, die unter har­ten Ver­trags­be­din­gun­gen „ihren Job” aus­füh­ren. Ers­te Unter­su­chun­gen haben erge­ben, dass sie sich im Vor­feld ver­pflich­ten muss­ten Sub­stan­zen ein­zu­neh­men, deren Wir­kungs­krei­se nicht uner­heb­lich sind. Die Rede ist von Lysergsäurediethyl­amid. Neben­wir­kung: Ver­ba­le Diarrhoe!

In die­sem Sin­ne Herr Stau­pe, blei­ben Sie gesund, oder noch bes­ser gesagt „blei­ben Sie am Ball” .....* bit­te nicht falsch verstehen*.

Mit Grü­ßen aus der Unterwelt.

Ihr erge­be­ner
Frank N. Stein

MICHAEL

(...und das Fes­ti­val der Spin­ner I‑III)

Die Spin­ner-Tri­lo­gie ist sicher das stärks­te und ein­drucks­volls­te Kapi­tel aus Her­manns bis­he­ri­gen Erleb­nis­sen. Ich befürch­te jedoch, dass der Titel ange­sichts der Gefahr, die von die­sen Leu­ten und dem gesam­ten Rechts­ra­di­ka­len Umfeld aus­geht, einer Ver­nied­li­chung des Pro­blems gleichkommt.

Trotz­dem: Dau­men hoch für Her­mann, ich bin sehr gespannt, was noch kommt.

ESTHER

(...und das Fes­ti­val der Spin­ner I‑III)

Habe (mal wie­der) schal­lend gelacht! Du soll­test öfter schrei­ben, wenn Du wütend bist!Vom „mäßig bekann­ten oder eher mäßi­gen, unbe­kann­ten Mode­ra­tor” mit „secht­zehn­tel Wis­sen” der des­ori­en­tiert über die Büh­ne stol­pert und „des­sen Weg kein leich­ter sein” wird…haaach, eine hüb­sche Anein­an­der­rei­hung gif­ti­ger Spit­zen, die mir in Zei­ten wie die­sen und in einem Job wie mei­nem ziem­lich gut tun. Dan­ke dafür.

Im Ernst? Ich habe dafür ein Wort „erfun­den”: Wohl­stands­ver­wahr­lo­sung. Wenn die edle, sau­be­re und siche­re Welt ganz klein gewor­den ist, wird’s bil­lig, schmut­zig und bedrohlich.

CLAUDIA

(...und das Fes­ti­val der Spin­ner I‑III)

Hal­lo Hermann,

so unglaub­lich sich Dein Bericht vom Fes­ti­val der Spin­ner liest, so unfass­bar real ist er lei­der. Die­se Pan­de­mie för­dert die Dumpf­ba­ckig­keit man­cher Men­schen so dras­tisch zuta­ge, dass ich manch­mal das Bedürf­nis habe, den Kopf bis zum Hals­wir­bel­schleu­der­trau­ma zu schütteln.

Aber machen wir uns nichts vor: Es gibt eine klei­ne Eli­te, die es ein­fach durch­schaut hat. Was auch immer „es” ist. Sei­en es „die Juden”, der Frei­mau­rer an sich oder der Kin­der­arzt im Nach­bar­ort. Alle sind gegen uns und woll­ten uns scha­den, unser Blut trin­ken, min­des­tens aber unse­re Gedan­ken lesen. Dazu ist ihnen auch kei­ne App zu scha­de. Chem­trails waren ges­tern – die gab es ja aber wirk­lich, im Gegen­satz zu Coro­na, das sich ja alle Regie­run­gen die­ser Welt zusam­men aus­ge­dacht haben, um Bill Gates noch mehr Macht und Geld zu ver­schaf­fen (ja, so sind sie, die Regie­run­gen von heu­te. Füh­ren im Vor­der­grund alle mög­li­chen Sor­ten von Krie­gen und Kämp­fen, um dann im Hin­ter­grund einen ein­zi­gen männ­li­chen, wei­ßen US-Ame­ri­ka­ner reich und mäch­tig zu machen. Die­se Füch­se!). Aber Gott (oder wem auch immer) sei Dank, dass es vega­ne Köche und Mann­hei­mer Chor­kna­ben gibt, die all das durch­schaut haben und nun ver­su­chen, uns wie­der auf den rech­ten Weg zu brin­gen. Heil.....ges Blech­le, was kön­nen wir dank­bar sein!

Mir wur­de vor ein paar Wochen von einem mas­ken­frei her­um­lau­fen­den Mann in der Dro­ge­rie unter­stellt, ich wür­de ja auch von der Brü­cke sprin­gen, nur weil der Staat es von mir wol­le. Dass es manch­mal ein­fach kei­nen Sinn macht, von der Brü­cke zu sprin­gen, nur weil „der Staat” es eben NICHT emp­fiehlt, hat er wohl nicht begriffen.

JENS

(...und das Fes­ti­val der Spin­ner I‑III)

Mit­füh­lend las ich den Besuch unter­halb der Alu­de­cke, abge­taucht in das dicht­ge­wo­be­ne Agru­men­te­spin­nen­netz der Spin­ner. Und es ist doch erschüt­ternd, das immer wie­der das sel­be Pro­blem zu dia­gnos­ti­zie­ren ist. Die kön­nen ein­fach nicht mit der Gitar­re umge­hen. Habe es selbst pro­biert, an einem son­ni­gen Tag mich unter die Alu­hau­be zu bege­ben und ver­such­te zu ver­ste­hen, was nicht zu ver­ste­hen ist. Inhalt­lich. Akus­tisch. Aber wenn dann auch noch die Sai­ten von allen Sei­ten trak­tiert wer­den und das gan­ze mit erd­schmer­z­wun­dem Stimm­band besun­gen wird, dann ist die Gren­ze erreicht. Nein. Das ist nicht the­ra­pier­bar. Nicht mit Vernunft. 

EINE VERSCHWÖRUNGSFREIE FREUNDIN

(...und das Fes­ti­val der Spin­ner I‑III)

Lie­ber muti­ger, uner­schro­cke­ner Her­mann, wenn es nicht so schau­rig wäre, könn­ten man sich wäl­zen vor Lachen. Ich fürch­te, dein Aus­flug zum Fes­ti­val der Spin­ner ist nicht der Höhe­punkt. Nicht aus­zu­den­ken, wenn dunk­le Mäch­te nun auch den Kar­ne­val kas­sie­ren. Dabei bie­ten sich doch gera­de jetzt uner­schöpf­lich vie­le Mög­lich­kei­ten für Büt­ten­red­ner aller Art. Doch deren Zunft ist ja auch ohne das CV bedroht, da nun welt­weit Komi­ker, Clowns und nach­ge­mach­te Köche unge­straft her­um­blö­deln und sogar Staa­ten regie­ren dür­fen. Bleib’ zuversichtlich!

KEJAH

(...hört einen Diadoppelmonolog)

Ab der Mit­te des Tex­tes hat Her­mann mich zum ers­ten mal ver­lo­ren. Aber dafür ist das Bild Klasse.

BEA

(...hört einen Diadoppelmonolog)

Puh, am Ende wirk­lich schwe­re Kost, schwer zu ent­wir­ren. Aber genau spie­gelt ja unse­re Rea­li­tät in der Kom­mu­ni­ka­ti­on. Sät­ze, Satz­fet­zen, Wor­te, Sil­ben und Buch­sta­ben flie­gen her­um wie wild gewor­de­ne Hor­nis­sen, wer­den abge­feu­ert in immer kür­ze­ren, här­te­ren, stak­ka­to­ar­ti­gen Abschnitten.

Und jeder von uns ist nicht nur Opfer, son­dern auch Täter. Aller­dings – und die­se Fra­ge stel­le ich mal an die älte­ren Staupianer/innen – : war das frü­her wirk­lich bes­ser? Oder ist das schon immer so gewe­sen und wird nur durch die neu­en Medi­en und die all­täg­li­che Ver­füg­bar­keit von jeder Art Kom­mu­ni­ka­ti­on  jetzt evi­den­ter? Viel­leicht ist der homo sapi­ens ja gar nicht so schreck­lich kom­mu­ni­ka­tiv? Ich­be­zo­gen ist er auf jeden Fall. Sicher­lich mehr, als wir uns alle wünschen.

MONIKA

(...schach­telt)

Wie anders als voll des Lobes könn­te ich sein. Das ist wun­der­bar. Nach­teil: Habe mich gleich fest­ge­le­sen, muss aber noch ein Inter­view schrei­ben. Das sind rich­ti­ge Lecker­bis­sen. „Her­mann schach­telt“ – groß­ar­tig. Bin ab sofort Stau­pian­ne­rin. Danke.

HASSAN

(...und das ErKenn-Duell)

Schön, dass Her­mann Ennio Mor­rico­ne ehrt, auch wenn ich das Kenn – Wort­spiel ein biss­chen komisch fin­de. Wenn der genann­te Quen­tin mit Nach­na­men Taran­ti­no, für den EM ja auch Musik geschrie­ben hat, hei­ßen soll­te, muss ich doch auf einen gro­ßen Unter­schied hin­wei­sen: Bei den Fil­men von Ser­gio Leo­ne sind die Hel­den total maul­faul und schwei­gen, bevor sie schie­ßen. Bei Taran­ti­no quat­schen sie einem ein Ohr ab, bevor sie – end­lich – schie­ßen. Spiel, Satz, Match Sergio.

ROLAND

(...und das KGB Schiff)

Aha – Her­mann wird poli­tisch. Beson­ders gefällt mir die­se Aussage:

„Iro­nie hat­te den Effekt, den Fak­ten­fül­le auf Gläu­bi­ge, Logik auf Ideo­lo­gen und Rea­li­tät auf Phan­tas­ten hat, näm­lich kei­nen, abso­lut gar keinen.“

Beton­köp­fe, die in ihrer eige­nen Mei­nungs­bla­se schwe­ben und nichts ande­res gel­ten las­sen, die Dis­kus­sio­nen mit Geschrei oder Tot­schlag­ar­gu­men­ten abwür­gen und eige­ne Befind­lich­kei­ten über Fak­ten stel­len, gibt es in jeder Par­tei und in jeder Gesell­schafts­strö­mung – egal, ob rechts, links, öko oder libe­ral. Sie inter­pre­tie­ren ihren Stand­punkt im wört­li­chen Sin­ne als unver­rück­bar: „Hier ste­he ich und kom­me kei­nen Mil­li­me­ter auf dich zu, egal mit wel­chen Argu­men­ten du aufwartest“.

Ob Kli­ma­wan­del­leug­ner, ob die „Frei­heit über alles“- Stel­ler (natür­lich nur, wenn es um die eige­ne Frei­heit geht, alles zu tun, was einem Spaß macht), ob Ver­schwö­rungs­theo­re­ti­ker und Impf­fein­de, ob beScheu­er­te Poli­ti­ker, die bis zum bit­te­ren Ende an einem tot­ge­bo­re­nen Pro­jekt fest­hal­ten, oder ob die „der Markt regelt alles besser“-Ideologen. Ob  Mul­ti­kul­ti-Feti­schis­ten auf der einen und die „Immi­gra­ti­on ist der Unter­gang des Deut­schen Volkes“-Brüller auf der ande­ren Sei­te. So unter­schied­lich und ver­fein­det mit­ein­an­der sie auch sind, alle sind sich dar­über einig, dass nur ihre Mei­nung die ein­zig akzep­ta­ble ist.

Und natür­lich gibt es da noch das Inter­net, das Strö­mun­gen die­ser Art ver­stärkt. Dis­kus­sio­nen fin­den fast nur noch unter Gleich­ge­sinn­ten statt, fes­ti­gen die eige­ne Mei­nung und sind des­halb fruchtlos.

Her­mann hebt eine Grup­pe beson­ders her­vor, näm­lich man­che schon ideo­lo­gisch gut­mensch­li­chen Bür­ger­initia­ti­ven, die lokal das bekämp­fen, was sie glo­bal umset­zen wollen.

(P.S: Ich fin­de das Wort Gut­mensch ist zu Recht das Unwort des Jah­res gewe­sen, aber manch­mal gehen mir auch sol­che ver­bohr­ten Gut­mei­nen­de auf den Sen­kel). Ganz nach dem Sankt-Flo­ri­ans-Prin­zip: Unse­re Gelb­bau­chun­ke ist uns wich­ti­ger als der Solar­park. Und da wird die Sache tat­säch­lich kom­pli­ziert. Arten­schutz ist sicher nicht neben­säch­lich. Aber Arten­schutz bedeu­tet eben nicht, dass man jedes Wohl­fühl­bio­top ein­zel­ner Krö­ten erhal­ten muss. Manch­mal muss auch Umsied­lung sein.

Und da sind noch die, sich bei jeder Ver­än­de­run­gen beein­träch­tig füh­len: „Ich hab hier eine schö­ne Aus­sicht, und ihr wollt mir den Hori­zont ver­spar­geln?“ „Ich woh­ne in einem net­ten Neu­bau­ge­biet, aber sobald hier wei­te­re Woh­nun­gen gebaut wer­den sol­len, emp­fin­de ich es als Bau­sün­de und Zube­to­nie­rung der Land­schaft.“ Sol­che Leu­te halt.

Doch blei­ben wir ehr­lich: Sind wir nicht alle ein biss­chen so? Hal­ten wir nicht auch die Luft an, wenn unser eige­nes Bio­top bedroht zu wer­den scheint? Wenn in unse­rer Umge­bun­gen Ver­än­de­run­gen statt­fin­den (müs­sen)? Haben wir uns alle nicht schon dabei erwischt, dass wir bei Dis­kus­sio­nen gar nicht den ande­ren zuhö­ren, son­dern selbst schon das nächs­te Argu­ment for­mu­lie­ren, das natür­lich unum­stöß­lich ist und damit jeden wei­te­ren Dis­put been­den muss? Haben wir nicht alle Vor­ur­tei­le und schwe­ben gewis­ser­ma­ßen in unse­rer eige­nen Mei­nungs­bla­se? Fan­gen wir also am bes­ten bei uns selbst an, wenn wir wie­der eine fak­ten­be­zo­ge­ne Dis­kus­si­ons­kul­tur ent­wi­ckeln wol­len. Gehen wir dahin, wo es weh tut, die ande­re Mei­nung ertra­gen zu müs­sen. Ler­nen wir wie­der, mit dem Ver­stand, statt mit Emo­tio­nen zu argumentieren.

STEVEN

(...und das KGB Schiff)

Bei „…und der Pate des Run­den“ dach­te ich so ein biß­chen, dass der gute Her­mann, von der aktu­el­len Bezugs­per­son und der Sport­art mal abge­se­hen, zwi­schen den Zei­len den Kapi­ta­lis­mus per se kri­ti­siert. Habe ich da zuviel rein­in­ter­pre­tiert? Jetzt teilt er auf ein­mal wesent­lich deut­li­cher in eine ganz ande­re Rich­tung aus. Egal, mir macht bei­des Spaß. Auch wenn er es viel­leicht noch mal ganz anders gemeint hat.

THOMAS

(...und das KGB Schiff)

Passt wie die Faust auf’s Auge.

JUDITH

(...und das KGB Schiff)

Lie­ber Her­mann, mich stört Dein Unter­ton. Ich fin­de, du rela­ti­vierst die Rele­vanz der Kli­ma­be­we­gung auf gefähr­li­che sub­ti­le Art.

GUIDO

(...beim Paten des Runden)

Eine der wich­tigs­ten Gewiss­hei­ten in der Kom­mu­ni­ka­ti­on ist ja wohl, dass man mehr erfährt, wenn man zuhört (oder liest), als wenn man selbst spricht. Die­ser Text ist ein Mus­ter­bei­spiel dafür. Mit jeder Pas­sa­ge ent­larvt sich der Auto­krat Stück für Stück mehr, bis hin zu sei­ner völ­li­gen Selbst­de­mon­ta­ge. Dabei muss man vie­le Sät­ze (wie immer bei Her­mann Stau­pe) zwei­mal lesen, bis man den Haken begreift. Wenn man nicht auf­passt, hört sich das alles so logisch und ver­nünf­tig an und man wird woh­lig in das selbst­ge­fäl­li­ge Wort­ge­du­del ein­ge­hüllt. Grund­sätz­lich fin­de ich es zwar scha­de, wenn Her­mann Stau­pe nicht zu Wor­te kommt, aber in die­sem Fall fin­de ich es Klas­se. Der Pate demas­kiert sich selbst, Eitel­keit kommt vor dem Fall.

Judith

(Pate) Her­mann, Her­mann, lass Dich nicht mit sol­chen Typen ein. Sie kor­rum­pie­ren Dich, ohne dass Du des merkst.

GEORGIE

(Pate) Die (gar nicht so from­me) Denk­art die­ser Her­ren ist tat­säch­lich weit ver­brei­tet. Da müs­sen wir nicht nach Bra­si­li­en, USA, Tür­kei, Russ­land, Nord­ko­rea und und und schau­en, da reicht ein Blick zum Wurst­freund und Steu­er­hin­ter­zie­her Uli H. in Bay­ern. Der hält zusam­men mit dem Uhren­schmugg­ler eine legen­dä­re Pres­se­kon­fe­renz ab, in der er sich beklagt, dass die Men­schen­rech­te im Umgang mit ihm und sei­nem Ver­ein nicht ein­ge­hal­ten wer­den, und nagelt ein paar Minu­ten spä­ter einen ehe­ma­li­gen Spie­ler ver­bal an die Wand. Oder neh­men wir die Skan­da­le in der Auto­mo­bil­in­dus­trie. Glaubt irgend­je­mand, dass das alles hät­te pas­sie­ren kön­nen ohne oder gegen die Herrn Piëch, Win­ter­korn usw?

Die Defor­ma­tio­nen die­ser Her­ren set­zen sich zusam­men aus Hybris, Nar­ziss­mus, Autis­mus, Macht­geil­heit, Lar­moy­anz, Ego­zen­trik, Kri­tik als Illoya­li­tät begrei­fen. Ich weiß nicht, was davon im Ein­zeln das Schlimms­te ist, aber die Sum­me ist furchterregend.

THOMAS

Für jeman­den wie mich, der in kur­zen Sät­ze (Sub­jekt, Prä­di­kat, Objekt) zu spre­chen ver­sucht, ist die um Her­mann Stau­pe kre­ierte Sprach­welt mit all ihrer Viel­falt wie­der gewöh­nungs­be­dürf­tig. Aber je mehr ich gele­sen habe, des­to grö­ßer die Freu­de an den vie­len Aus­drucks­for­men unse­rer Spra­che. Vor­aus­set­zung beim Autor (Her­mann Stau­pe) ist eine schar­fe Beob­ach­tung der Umwelt, z.B. zu Anzug und Hemd in .....und die insu­la­ren Komiker.

 Eins ist aber klar, die Sprach­bil­der las­sen im Kopf kon­kre­te­re Vor­stel­lun­gen zu dem Geschrie­be­nen ent­ste­hen. Die Viel­falt kom­mu­ni­ka­ti­ver Aus­drucks­for­men wird erleb­bar. Ganz im Gegen­satz zu unse­ren digi­ta­len Medi­en (Twit­ter, Lin­ke­dIn) wo der Grund­satz: „Fas­se Dich kurz“ durch­ze­le­briert wird und emo­tio­na­les über klei­ne Bild­chen (Emo­jis) zum Aus­druck gebracht wird. Dar­an haben wir uns gewöhnt. Und Her­mann Stol­pe ver­sucht uns jetzt wie­der aus die­ser digi­ta­len Aus­drucks-Welt zurück zu holen. Die Brü­cke ist nicht ein­fach zu schla­gen. Da liegt noch viel Arbeit vor Her­mann Staupe.

HASSAN

(Logik­loch) Herr­lich, wie in einem ein­zi­gen Satz, dazu noch in Klam­mern und in einem ganz ande­ren The­ma ver­steckt, dass Desas­ter der Bay­ern gegen die Roten aus Eng­land 1999 auf den Punkt gebracht wird.

Die­ser Sei­ten­hieb kills!

SIMON

(Logik­loch) Die Ent­tar­nung von Lutz und sei­nem Logik­loch fin­de ich  Klas­se. Bit­te noch mehr von die­ser Art auch in Rich­tung Poli­tik, da fin­det Her­mann noch ein brei­tes Betä­ti­gungs­feld. Aber was soll die­se Ansamm­lung alter Alli­te­ra­tio­nen am Anfang?

ROLAND

(Logik­loch, Paul) Gut, dass sich der Her­ma­tor nicht von Lut­zens schwar­zem Logik­loch hat ver­schlin­gen las­sen. Sein gesun­der Men­schen­ver­stand ist des­sen Gra­vi­ta­ti­on mit Leich­tig­keit ent­kom­men. Gedan­ken sind halt schwerelos.

Pauls Ham­mer kennt wohl jeder aus eige­ner Erfah­rung. Das ist ein ande­res schwar­zes Loch, oder viel­leicht bes­ser die Welt der Anti-Emo­tio­nen, die die posi­ti­ven Gefüh­le zer­stö­ren. Um im phy­si­ka­li­schen Bild zu blei­ben: Quan­ten­me­cha­nisch betrach­tet ent­ste­hen Teil­chen und Anti­teil­chen seit Beginn des Uni­ver­sums spon­tan aus dem Nichts, stür­zen sich auf­ein­an­der und ver­nich­ten sich in einem Strah­lungs­aus­bruch. Und doch gibt es Hoff­nung: Wenn Mate­rie und Anti­ma­te­rie im Urknall in glei­chen Men­gen ent­stan­den wären, dann gäbe es heu­te nur eine kal­te Lee­re. Doch anschei­nend hat es ein biss­chen mehr von dem Stoff, aus dem wir sind, gege­ben, das die Über­hand behal­ten hat. Genau wie in Her­manns Gefühlswelt.

BEATE

(Paul) Ich fin­de es schön, das mal wie­der jemand den guten alten Paul Watz­la­wick zum Leben erweckt. Sei­ne The­sen und die sich dar­um ran­ken­den Sto­ries sind von zeit­lo­ser Gültigkeit.

BEA

(Weis­ses Album) Habe gera­de bemerkt, dass man offen­sicht­lich nicht nur die „Tex­te“ selbst, son­dern auch die Ankün­di­gungs­mails sei­nes – ja was eigent­lich? Mana­gers? Ver­wand­ten? Ver­le­gers? – auf­merk­sam lesen soll­te, wenn man nicht, wie beim „Wei­ßen Album“, Opfer sei­ner eige­nen Erwar­tungs­hal­tung wer­den will. Ein­ver­stan­den, ich erwar­te nichts mehr von Her­mann Stau­pe, aber ich erhof­fe mir noch viel. Also muss er jetzt zu sei­nem „Erwar­tungs­ma­nage­ment“ unbe­dingt noch „Hoff­nungs­ma­nage­ment“ betrei­ben, aber dabei bit­te nicht wie ande­re ins Reli­giö­se abdrif­ten. Sonst kann er, was mich betrifft, gleich noch „Ver­lust­ma­nage­ment“ üben. Und das fän­de ich sehr scha­de, denn er bringt mich immer zum schmun­zeln und häu­fig zum nachdenken.

STEVEN

(Ei) Auf die Stadt kam ich schnell, und danach auf das Hotel und die Spei­sen auch. Wei­te­re Recher­chen führ­ten mich zu dem Muse­um, in dem eini­ge der Eier aus­ge­stellt sind. Aber bei dem Geheim­gang und dem Chir­ur­gen kom­me ich nicht wei­ter. Vor allem ist mir aber unklar, was die­se Sto­ry, so flott sie auch ist, mit Kom­mu­ni­ka­ti­on zu tun hat. Ich dach­te, dar­um dreht sich alles bei die­sen Geschichten?

Ste­ven hat Post :-)

BRIGITTE UND BERND

Vie­len Dank für die­sen gebün­del­ten Non­sens. Ist  ziem­lich lus­tig. Dazu pas­sen viel­leicht eini­ge Gedich­te von Chris­ti­an Mor­gen­stern, z. B. „Das But­ter­brot­pa­pier” oder „Das Huhn” oder „Der Lat­ten­zaun” oder „Im Reich der Interpunktionen”.

ESTHER

Herr Stau­pe scheint ein inter­es­san­ter Mensch zu sein. Er tapert unbe­schwert sor­gen­voll durch sei­ne Ver­gan­gen­heit in die Gegen­wart und zurück und schaut sich sei­ne Mit­men­schen mit unauf­dring­li­cher Auf­dring­lich­keit neu­gie­rig und ernüch­tert an. Ganz nach dem Mot­to: Nicht ärgern, nur wun­dern. Sind wir nicht alle ein biss­chen Staupe?

HORST

Seit Tagen sin­nie­re ich „Who the fuck is Her­mann Stau­pe”. Ich kra­me in mei­nen Erin­ne­run­gen, öff­ne Schub­la­de nach Schub­la­de. Immer tie­fe gehe ich zurück, bewe­ge  mich in den Abgrün­den mei­nes Unter­be­wußt­seins. Und so lang­sam däm­merts. Sche­men­haft bil­den sich von dich­ten Nebeln umhüllt Konturen.

Und wie ein Phoe­nix aus der Asche steht er plötz­lich vor mir......... 

Ein stol­zer, auf­recht­ge­hen­der Pinguin. 

Her­mann, ja Her­mann, wie anders konn­te die­se auf zwei Bei­nen lau­fen­de Krea­tur heißen.

Aber wie­so Stau­pe ?  Ehr­lich gesagt ist mir das pie­pe­furz egal. Was soll ich mich auf mei­ne alten Tage auch noch mit Hun­de­er­kran­kun­gen rumärgern.

Nice to meet you Mr. Staupe.

*Stay home – make love

JENS

(Schach­telt) Beim Lesen des „Mies­nitz schach­telt” hat sich mir, das muss ich an die­ser Stel­le erin­nernd zur Kennt­nis geben, ein Mann, der braun­ge­brannt, als wäre er einem Bee Gees-Musik­spot ent­sprun­gen, mit locke­rem Hüft­schwung den Gang zu sei­nem Red­ner­pult absol­vie­rend, mit einem etwas umständ­li­chen Gehas­pel an der Mikro­ein­stel­lung, dann den Mund öff­nend, aus dem unver­ständ­li­che Sät­ze her­vor­flo­ßen, trief­ten, reta­die­rend dem Vor­wärts­drang der Gedan­ken­gän­ge aus­wei­chend, in Krei­sen lamory­ant nie zum Ende kom­mend und in einer kaum zu erdenken­den Umständ­lich­keit nicht wei­ter­zu­schrei­ten, als bis zum nächs­ten ein­ge­scho­be­nen Rela­tiv­satz, den unaus­steh­li­chen Cha­rak­ter der Imma­nu­el Kan­te­s­chen Gram­ma­tik fröh­nend und damit jeg­li­chen Sinn sei­ner Phi­lo­so­phie­vor­le­sung neh­mend, in mein Gedächt­nis gezwängt. Dan­ke. Das ich weiß, das es anders geht.

ROLAND

(Schach­telt, Komi­ker) Her­mann Weh­ner war ein Meis­ter die­ser Schach­tel­sät­ze. Er sprach sie mit Genuss und in frei­er Rede, damit die­je­ni­gen, die ihm an Intel­li­genz nicht eben­bür­tig waren, nicht gleich merk­ten, dass er sie belei­dig­te. Franz-Josef Strauß durch­schau­te sie und gab ihm auf bär­bei­ßi­ge, hemds­är­me­li­ge Art Con­tra. Die bei­den waren auf ihre Wei­se genia­le Unterhalter.

Wie­der sehr gelun­ge­ne, aber auch sehr anspruchs­vol­le Tex­te von Her­mann, dem Ver­staub­ten. Tex­te, die einem zum Den­ken zwin­gen, will man sie ver­ste­hen. Sprach­lich ver­dreht, um die Ecke gedacht, vol­ler Andeu­tun­gen und Anspie­lun­gen. Wer mag wohl der klein­ka­rier­te Herr mit der klei­nen Bril­le sein, fragt man sich. Man hat so eine Ahnung. Prime Mista­ke JoBo und Schwes­ter T. sind da schon leich­ter zu durch­schau­en. Alles kla­ro, Bol­z­o­n­a­ro? Nee, der und sein Mit-Voll­pfos­ten Ram­bo Trumbo wür­den Her­manns Anspie­lun­gen nie­mals durch­schau­en. Und wenn ihnen ihre Bera­ter alles erklä­ren wür­den, fän­den sie sich ganz schnell auf der Stra­ße wie­der. Ram­bo Trumbo feu­ert ja sei­ne Zuar­bei­ter mit solch hoher Fre­quenz, dass die Stra­ße schon ver­stopft ist, von wegen 1,5 m Sicher­heits­ab­stand! An der Hälf­te der Arbeits­lo­sen­zahl in Gre­at Ame­ri­ca trägt nicht Coro­na die Schuld, son­dern the grea­test Hire and Fire Mas­ter hims­elf.  Aprops Feu­ern: der bra­si­lia­ni­sche Pfoll­pfos­ten lässt ja wie­der in sei­nem Wäld­chen zün­deln. Armes Klima.

MICHAEL

Her­mann Stau­pe ! ? Nach Durch­sicht des vor­lie­gen­den Infor­ma­ti­ons­ma­te­ri­als ist fest­zu­stel­len, dass über die­se Per­son nichts oder doch fast nichts bekannt ist. Her­mann Stau­pe stammt aus Mies­nitz in Sach­sen, war ein­mal Detek­tiv, begeg­net skur­ri­len Erschei­nun­gen an unge­wöhn­li­chen Orten und ist auf der Suche! Allein die­se dürf­ti­gen Fak­ten wer­fen mehr Fra­gen auf als sie in der Lage wären, Ant­wor­ten zu lie­fern! Ist Her­mann Stau­pe allein­ste­hend? War er ver­hei­ra­tet, ist er geschie­den, hat er evtl. eine Bezie­hung? Wel­cher Art war sei­ne detek­ti­vi­sche Tätig­keit? Hat er sich mit der Beschat­tung ehe­bruchs­ver­däch­ti­ger Per­so­nen über Was­ser gehal­ten oder ist er in bedeu­ten­de­re Fäl­le invol­viert gewe­sen? Hat­te er Kon­takt zur Jus­tiz, zum Geheim­dienst oder gar zur orga­ni­sier­ten Kri­mi­na­li­tät? Sind sei­ne Bezie­hungs­pro­ble­me auf sei­nen ehe­ma­li­gen Beruf zurück­zu­füh­ren, hängt sei­ne Suche mit bis­lang erfolg­lo­sen Recher­chen zusam­men? Wie müs­sen wir uns Her­mann bei sei­ner Arbeit vor­stel­len, drauf­gän­ge­risch wie Jer­ry Cot­ton oder Rock­ford oder doch eher beharr­lich wie Wils­berg oder Matula?

Wie alt ist Her­mann über­haupt? Nach­dem er bereits eine beruf­li­che Kar­rie­re an den Nagel gehängt hat, ist davon aus­zu­ge­hen, dass der ers­te Lack ab ist. Gut vor­stell­bar, dass er die 40 und viel­leicht auch die 50 schon hin­ter sich gelas­sen hat! Was sagen sei­ne Begeg­nun­gen über Her­mann aus? Sind sie real oder wer­den alp­traum­haf­te Begeg­nun­gen mit der eige­nen Ver­gan­gen­heit auf­ge­ar­bei­tet? Die Begeg­nung mit Pin­gu­in, dem Her­mann mag einer­seits auto­bio­gra­fi­sche Züge offen­ba­ren. Ande­rer­seits passt das Tier herr­lich ins Bild, als schrä­ger Vogel, der das Flie­gen ver­lernt hat.

Schräg auch die Begeg­nung mit den You­ries, die die vier­te Gewalt im Staa­te reprä­sen­tie­ren, gleich­zei­tig aber die Exis­tenz der ers­ten drei negie­ren. Ist Zynis­mus ein Wesens­zug von Her­mann? Wenn ja, woher stammt die­ser? Wel­che pri­va­ten oder beruf­li­chen Umstän­de haben die­sen Cha­rak­ter geformt? Wie sind Her­manns Begeg­nun­gen mit den wil­den Hor­den aus dem Fuss­ball­sta­di­on zu wer­ten? Die auf tie­ri­sche Erschei­nung und Ver­hal­tens­wei­se redu­zier­ten Fans las­sen eine zumin­dest zwei­fel­haf­te, wenn nicht beängs­ti­gen­de Berüh­rung mit die­sem Gesche­hen ver­mu­ten. Hat Her­mann in die­sem Milieu gelebt und gear­bei­tet, was hat er dabei erfah­ren und wie steht er heu­te dazu?

Eben­so nebu­lös wie Her­manns Cha­rak­ter ist das Motiv sei­ner Suche! Ist das Ziel sei­ner Sehn­sucht pri­va­tes Glück, ist er am Ende ein ver­kapp­ter Roman­ti­ker? Oder ist der Drang nach Ruhm und Reich­tum die Trieb­fe­der sei­nes Han­delns? Wel­che Zie­le hat Her­mann noch, wel­che Ein­trä­ge hat er auf sei­ner Agen­da noch offen? Weit mehr Fra­gen als Ant­wor­ten also, mehr Mut­ma­ßun­gen und vage Schluss­fol­de­run­gen anstel­le von Gewiss­hei­ten. Bleibt zu hof­fen, dass sich der Autor sei­ner Ver­ant­wor­tung bewusst ist und Her­mann nicht aus den Augen lässt, wer weiß denn schon, wo sich die­ser gera­de auf­hält und wen er dort trifft, wäh­rend jener noch in der Ver­gan­gen­heit behaf­tet ist?! Nicht aus­zu­den­ken, was pas­sie­ren kann, wenn Her­mann Stau­pe aus dem Ruder läuft …

FRANK

Vier­te Gewalt Dem Herr­mann möch­te ich einen Rat schla­gen – zum The­ma Rat­schlä­ge, denn die­se tun meist auch weh. Denn wenn Schlä­ge auf einem Rad ver­passt wer­den, kön­ne die­se töd­lich enden. Aber Her­mann ist nicht allein. Denn Her­mann ist vie­le und die Jou­ris soll­ten zum Punkt kom­men oder zumin­dest ein Aus­ru­fe­zei­chen set­zen. Dabei ist Ver­ständ­nis nicht immer gleich EIN­ver­ständ­nis… …und wenn Fichte(l)n zu Tan­nen wer­den, kön­nen die­se zap­fen – meist Veltins, aber auch Becks, nur kein Kölsch oder Wei­zen… Super Sache die mit Her­mann, nicht dem Pinguin…sowie ein Cock­tail aus Thomp­son und Bur­roughs – wenn Du weißt was gemeint ist…

UWE

Jetzt hat­te ich end­lich mal Zeit, mich mit Her­mann zu beschäf­ti­gen. Kri­tik: End­lich mal was ganz ande­res; regt zum Nach­den­ken an; span­nend; weckt Lust auf mehr; kurz und auf den Punkt gebracht! Klasse!

PETRA

Habe mich nun noch­mal mit Her­mann Stau­pe befasst (über den ich nichts gefun­den  habe im Netz). Also: (da ist er schon der Dop­pel­punkt) Ich habe alles sehr amü­siert gele­sen. Fas­zi­niert davon, wie er mit Spra­che und phan­ta­sie­vol­lem Non­sens jongliert.Nach den Erfah­run­gen mit dem Wortt zum Sonn­tag von H.D. Hüsch „Möge der Du sein wer­dest…” gehe ich den tie­fe­ren Sinn nicht suchen. Viel­leicht sucht Herr Stau­pe genau den. Dann fän­de ich das Gan­ze schon fast geni­al. Aber man ‑zumin­dest ich – bleibt am Ende rat­los lächelnd zurück.Fazit: Nääääh schön…!

TOM

Habe mir das ange­schaut – wer­de aber aus dem Ange­bot nicht schlau.

ROLAND

you made my day! Die­se schrä­ge Geschich­te ist köst­lich. Ich lie­be Wort­spie­le und Bedeu­tungs­ver­dre­hun­gen. Sie schär­fen den Sinn für Spra­che und ste­hen im kras­sen Gegen­satz zu dem sinn­lee­ren Geschwätz, das man so oft hört. Well done!

Da kommt noch was!

Und zwar ganz viel. Die Fra­ge ist: auch auf DICH zu? Wenn du wis­sen möch­test, wann es hier wei­ter stau­pert (und das wird es, „ganz sicher“, sagt Her­mann), dann bestel­le den Stau­pe News­FLASH! Ein­fach ent­spre­chen­de E‑Mail unten ein­ge­ben, bestä­ti­gen und schon ver­passt du nichts mehr (Geil, oder?).

    Bit­te bestä­ti­ge dei­ne Bestel­lung mit fol­gen­dem Zeichen: