(...und der Klischeekiller)
Lieber Hermann,
du triffst mal wieder den Butler mit dem Tennisschläger im Musikzimmer am Hinterkopf!
Ich persönlich kann besonders Krimis aus dem heimischen Fernsehen ziemlich genau aus diesem Grund nicht leiden. Heimisches Fernsehen im Bereich Unterhaltung allgemein finde ich schwer zu ertragen. Gefühlt war da mal jemand der Meinung dass das Prinzip Lindenstraße auch ganz wunderbar zu sämtlichen anderen Formaten passt. Weil: Oberflächlichkeit und simple Antworten haben schon immer geholfen.
Und statt mit Kritik zu arbeiten oder die Komfortzone zu verlassen, heißt es nur ‚wir sind aber immer noch inhaltlich wertvoller als das Privatfernsehen’! (Wer entscheidet das eigentlich?) Mir ist so als wäre die Aussage auch schon ewig alt.
Politische Korrektheit ist sicher wichtig, aber manchmal frage ich mich ob es nicht besser wäre sie einfach mal wegzulassen. Besonders wo sie gefühlt überall immer lauter und aggressiver wird – ob jetzt mit oder ohne Grund, dafür meist vorgeschoben. Hauptsache man kann Dampf ablassen.
Warum versucht man nicht einfach mal im ersten Moment ohne Bewertung auszukommen? Ist es überhaupt (noch) nötig Alles und Jeden sofort zu definieren und in seinem Ordner unter ‚XY_definiert’ abzulegen? Verständnis kommt eh meist erst zum Schluss (wie bei einem guten Krimi). Kann man nicht einfach.. erst mal.. die Klappe halten und zuschauen oder sogar.. zuhören?
Ich weiß, ich weiß. ZUHÖREN. Schwierig. Wo sofort mit dem Finger zeigen und schreien so viel Spaß machen.
‚DRECK AM STECKEN, DRECK AM STECKEN!’ – höre ich die Piepsestimme in meinem Öhr. Wundervoll!